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„Der Welpe muss viele Hunde kennenlernen, damit er sozial wird“ – stimmt das wirklich?

Aktualisiert: 8. Aug.

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Diesen Satz hört man überall. Er klingt logisch – fast wie ein Gesetz in der Hundewelt.

Also schleppen viele Hundemenschen ihren Welpen von Hundebegegnung zu Hundebegegnung:


  • Welpengruppen

  • Hundewiesen

  • vermeintliche Spielstunden


Toben lassen. Rennen lassen. Hauptsache, der Welpe ist mit anderen Hunden zusammen. Denn das ist doch Sozialisierung, oder?


Aber hast du wirklich hingeschaut?


Hast du die Körpersprache deines Hundes genau beobachtet?

Hast du ihm in die Augen gesehen und erkannt, wie er sich fühlt?

Siehst du, wie er hektisch versucht, mitzuhalten?

Oder wie er ausweicht, abtaucht, sich klein macht?

Manchmal auch, wie er sich groß macht, obwohl er noch klein und tollpatschig ist – nur um irgendwie in diesem Chaos zu überleben?


Was Welpen in wilden Hundebegegnungen oft lernen


Viele Hunde lernen nicht soziales Verhalten.

Sie lernen:

  • Ich bin auf mich allein gestellt.

  • Der Mensch schützt mich nicht.

  • Ich muss mich behaupten.

  • Ich muss funktionieren oder kämpfen.


Und wenn dieser Hund dann älter wird – Pubertät, Hormone, Unsicherheit – und bei Hundebegegnungen ausrastet, bellt oder sich verweigert, verstehen viele Menschen die Welt nicht mehr.


„Er wurde doch so gut sozialisiert!“

Nein. Er wurde früh und oft überfordert.


Was echte Sozialisierung wirklich bedeutet


Echte Sozialisierung hat nichts mit wildem Getobe zu tun.


Sie bedeutet:

  • Ruhige, sichere Begleitung durch den Menschen

  • Begegnungen mit ausgewählten, souveränen und entspannten Hunden

  • Lernen, wie gelassene Kommunikation unter Hunden funktioniert

  • Ein Mensch, der führt, begleitet, hinsieht und entscheidet

  • Zeit geben, in der der Welpe die Begegnungen verarbeiten kann


Warum Sozialverhalten im Alltag entsteht – nicht auf der Hundewiese


Soziales Verhalten entsteht im Alltag, in der Beziehung zwischen Hund und Mensch, in Sicherheit.


Was soll ein junger Welpe von einem anderen überdrehten Welpen fürs Leben lernen?


Verantwortung neu denken: Weniger ist mehr


‼️ Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Vorstellung von „Sozialisierung“ zu überdenken:

Nicht mehr ☝️ je mehr und je wilder, desto besser.

Sondern ☝️ je klarer und ruhiger, desto wertvoller.


Wir brauchen wieder mehr Verantwortung statt Erwartungsdruck.


Fazit:


Sozialisierung Welpen heißt nicht, sie in wildes Toben zu stürzen.

Es heißt, ihnen sichere Begegnungen zu ermöglichen, in denen sie lernen, sich zu orientieren und soziale Kommunikation zu verstehen.

Das braucht ruhige Führung, Achtsamkeit und Vertrauen.

 
 
 

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