🐾 Was ich dir sagen würde, wenn ich sprechen könnte

Lieblingsmensch, ich weiß, du liebst mich.

Doch manchmal sehe ich, dass du nicht wirklich verstehst, was in mir vorgeht.

Du denkst vielleicht, ich bräuchte nur Futter, ein paar Spaziergänge und ein paar Kommandos, um glücklich zu sein. Aber das ist nicht, was mich trägt.

Ich bin nicht hier, um dir zu gehorchen.

Ich bin nicht hier, um Tricks vorzuführen oder zu funktionieren.

Ich bin hier, um mit dir ein Leben zu teilen!

Im Vertrauen, in Klarheit, in Verbindung.

Weißt du, wie sehr ich mich entspanne, wenn du die Verantwortung übernimmst? Wenn du vorangehst, Entscheidungen triffst und mir damit sagst:

Ich habe alles im Griff. Dann kann ich loslassen.

Dann muss ich nicht bellen, nicht kontrollieren, nicht kämpfen.

Dann darf ich einfach Hund sein.

Neugierig, verspielt, ruhig.

Doch wenn du unklar bist, wenn du mich allein entscheiden lässt, dann steigt in mir etwas auf! Verantwortung, die nicht meine ist.

Ich prüfe, wer hier war, wer uns entgegenkommt, ich verteidige unser Zuhause, unser Revier.

Nicht, weil ich will, sondern weil ich glaube, dass ich muss. Und das macht mich müde, Lieblingsmensch.

Es macht mich schwer.

Ich wünsche mir, dass du mich siehst.

Dass du erkennst, welche Anlagen ich trage!

Ob ich jage, ob ich schütze, ob ich wache.

Ich habe das nicht gewählt, es ist ein Teil von mir.

Und ich brauche dich, damit du mich darin führst.

Damit ich meine Natur leben darf, aber nie allein gelassen werde mit meinen Instinkten.

Wenn du mich ausschließt, wenn du mich wegschickst, dann bricht in mir etwas.

Denn für mich ist Gemeinschaft alles.

Ich will dazugehören – immer.

Nicht, weil ich fordernd bin, sondern weil ich ohne dich kein „Wir“ bin.

Gerechtigkeit, Klarheit, Zugehörigkeit, das ist es, was mich trägt. Wenn du teilst, wenn du mich in deine Welt einbindest, wenn du erklärst statt forderst, dann blühe ich auf.

Dann vertraue ich dir mit meinem ganzen Sein.

Lieblingsmensch, du musst mich nicht formen.

Du musst mich nicht brechen.

Alles, was ich brauche, ist, dass du mich erkennst,

so wie ich bin. In meiner Natur. Mit meinen Bedürfnissen. Mit meinem Herzen.

Dann entsteht etwas, das größer ist als Gehorsam, größer als Erziehung:

Ein Band, das uns beide trägt. Ein Leben in echter Partnerschaft.

Das ist alles, was ich mir wünsche.

Dein Hund 🐶❤️