Warum dein Hund nicht „bei dir bleiben muss" wenn du seine Bedürfnisse wirklich verstehst
- Dream Dogs - Trust is the key
- 16. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
1. Warum viele Halter die falsche Frage stellen
Immer wieder lese ich Fragen wie:
„Wie kommuniziere ich, dass mein Hund bei mir laufen soll?“
„Wie verhindere ich, dass mein Hund mich überläuft?“
„Wie sorge ich dafür, dass mein Hund in meiner Nähe bleibt?“
Die Wahrheit ist:
Das musst du gar nicht einzeln kommunizieren.
2. Hunde entfernen sich nicht aus „Ungehorsam“ sondern aus einem Grund
Ein Hund hat Bedürfnisse. Wenn er sich von dir entfernt, zeigt er dir damit: „Ich bekomme das, was ich brauche, nicht von dir, also hole ich es mir selbst.“
Stell dir daher nicht die Frage „Wie halte ich meinen Hund bei mir?
Sondern, welche Bedürfnisse hat mein Hund gerade?
3. Was dein Hund zu Beginn eines Spaziergangs wirklich tut
Gleich am Anfang wirst du meist beobachten:
Revierverhalten (Schnüffeln, Markieren)
Notdurft erledigen
Danach, je nach Gebiet, kommt oft Jagdverhalten dazu.
Hat dein Hund seine Grundbedürfnisse erfüllt, wird er frei im Kopf und schließt sich ganz von selbst an.
Jetzt muss man jedoch unterscheiden.
4. Bedient er sich selbst – oder bedienst du ihn?
Ein Hund, der nicht vom Menschen bedient wird, zeigt oft:
Hohes Tempo
Große Distanz zum Halter
Ständiges Wechseln zwischen Aufgaben
Erhöhter Stress („Ich muss alles schaffen, bevor wir heimgehen!“)
So rutschen viele Hunde in ein Verhalten, aus dem sie sich ohne Druck kaum zurückholen lassen.
5. Warum Kommandos oft das Gegenteil bewirken
Selbst ein einfaches „Fuß“ oder „Komm“ kann Druck sein, wenn der Hund eigentlich gerade etwas anderes braucht. Dann arbeitet man gegen den Hund, nicht mit ihm.
6. Was passiert, wenn der Mensch die Bedürfnisse erfüllt?
Bedienst du die Bedürfnisse deines Hundes, passiert etwas Spannendes:
Ihr startet den Jagdausflug, dein Hund kommuniziert
Du gibst frei
Er erledigt seine Notdurft und kommt freiwillig zurück
Kein Ziehen, kein Dauer-Training, keine Kommandos
Dein Hund weiß: Du bist der Startpunkt für alle weiteren Bedürfnisse.
7. Freiwillige Nähe statt Kontrolle
So könnt ihr eine Stunde nebeneinander laufen ohne Leckerli, ohne Zwang.
Dein Hund schnüffelt hier und da, schließt sich aber immer wieder selbst an.
Das funktioniert, weil er gelernt hat, wenn ich etwas brauche, bekomme ich es von meinem Menschen.
8. Körpersprache lesen statt Verhalten steuern
Damit das klappt, musst du die Körpersprache deines Hundes lesen können:
Was signalisiert er dir?
Welches Bedürfnis steckt dahinter?
Was braucht er in diesem Moment wirklich?
So entsteht eine Beziehung, in der der Mensch die Endentscheidung trifft basierend auf der Kommunikation des Hundes.
9. Ursache statt Symptom bekämpfen
Das ist der entscheidende Unterschied:
Artgerecht positiv bedienen → Arbeit an der Ursache
Kommandos & Kontrolle → Arbeit an der Symptomatik
Gehst du die Ursache an, verschwinden viele Probleme ganz von selbst.
Fazit
Ein Hund, der über dich bekommt, was er braucht, bleibt freiwillig bei dir.
Kein Zwang, keine ständige Kontrolle, nur echtes Miteinander.
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