top of page

Warum du mich nicht erziehen musst – sondern verstehen solltest (aus Sicht des Hundes)

Aktualisiert: 8. Aug.



ree

Ich weiß, du willst, dass ich mich benehme.

Dass ich leise bin, wenn jemand kommt.

Dass ich mich setze, wenn du es sagst.

Dass ich an lockerer Leine laufe, mich zurücknehme, funktioniere.


Aber darf ich dir erzählen, was in mir passiert, wenn du das von mir verlangst – während ich innerlich kämpfe?


Was wirklich in mir passiert, wenn du „gehorsam“ verlangst


Wenn ich einen fremden Hund sehe, spüre ich sofort:

Gefahr oder nicht?

Freund oder Feind?

Ich kann das nicht ignorieren.

Mein Körper reagiert automatisch.

Und während du sagst: „Bleib ruhig“, brennt in mir alles.


Warum ich ziehe oder belle


Wenn ich ziehe, dann nicht, weil ich dominant sein will.

Sondern weil ich das Gefühl habe, vorgehen zu müssen –weil keiner von uns klar führt.

Ich übernehme, weil ich sonst nicht weiß, wohin mit mir.


Wenn ich belle, dann nicht, um dich bloßzustellen.

Sondern weil ich dich und uns schützen will.

Weil ich deine Anspannung spüre und denke, es ist meine Aufgabe, uns zu beschützen.


Warum Gehorsam allein nicht reicht


Und wenn du dann enttäuscht bist, wenn du sagst, ich „gehorche nicht“, spüre ich das.

Es verunsichert mich nur noch mehr.

Ich brauche keine Übungen, keine ständigen Kommandos.

Ich brauche Orientierung.

Keine Belohnung, sondern echte Verbindung.

Keine Konditionierung, sondern ein verständnisvolles Gegenüber.


Was echte Führung für mich bedeutet


Ich brauche dich in echt.

Nicht als Trainer, nicht als Korrektor meiner Fehler.

Sondern als ruhige, aufrichtige Führung in dieser oft überfordernden Welt.

Führung heißt nicht Kontrolle.

Führung heißt:

  • Ich kann mich an dir anlehnen.

  • Ich fühle, dass du mich siehst.

  • Du übernimmst, wenn ich es nicht kann.


Wenn ich nicht „funktioniere“ – frag dich, was ich wirklich brauche


Wenn ich heute wieder nicht funktioniere, frag dich nicht, wie du mich ändern kannst.

Frag dich, was ich brauche, um mich bei dir sicher zu fühlen.


Dann können wir wirklich miteinander gehen.


 
 
 

Kommentare


bottom of page